Christian-Geissler-Gesellschaft e.V.

Christian Geissler – Filmtagung

„Glücksgefühle am Schneidetisch?“
Christian Geisslers Arbeit für Film- und Fernsehen

Staats- und Universitätsbibliothek Carl v. Ossietzky, Vortragsraum & Kino 3001

Hamburg, 30. Mai – 1. Juni 2024

Christian Geissler bei Dreharbeiten

Der Hamburger Schriftsteller Christian Geissler (1928–2008) hat neben seinen literarischen Arbeiten und seinem politischen Aktivismus auch Fernsehgeschichte geschrieben. Mit Stücken wie „Anfrage“ (1962), „Schlachtvieh“ (1963) oder „Wilhelmsburger Freitag“ (1964), mit Dokumentarfilmen wie „Ein Jahr Knast“ (1971) oder „Himmelstraße“ (1975) brachte er brisante Stoffe in die abendlichen Wohnzimmer der Republik. Im Kreis um Egon Monk gehörte er zu den Pionieren des Hamburger Fernsehspiels der 1960er Jahre, mit Klaus Wildenhahn und anderen entwickelte er in den 1970ern neue Formen des Dokumentarfilms. Seine rigorose Aufarbeitung der NS-Verbrechen, sein Eintreten gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr, die Notstandsgesetze und die Isolationshaft sowie sein scharfer Blick auf soziale Milieus der Bundesrepublik erstaunen noch heute und haben als Dokumente der Zeitgeschichte ihren bleibenden Wert.

Jetzt alle Vorträge hier auch auf Youtube

Gruppenfoto der Vortragenden mit Gästen
Die Vortragenden mit Special Guests von links nach rechts: Ingo Meyer. Peter Ellenbruch. Clemens Böckmann, Didi Danquart, Christoph Classen, Joan Kristin Bleicher (wird einen Beitrag für den Tagungsband schreiben), Andreas Stuhlmann, Carasten Probst, Hanneliese Palm (Christian-Geissler- & Fritz-Hüser-Gesellschaft), Detlef Grumbach. (Es fehlt leider Michael Töteberg.)

Das Programm
(Stand: 28. Mai 2024)

(Die Vorträge in der StaBi sind frei – eine Anmeldung ist nicht erforderlich, aber sinnvoll:
filmtagung@christian-geissler-gesellschaft.de

Wir beabsichtigen, die Vorträge aufzunehmen und so bald wie möglich im Netz zugänglich zu machen. Aktuelle Infos demnächst hier.

Für die beiden Kino-Abende gelten die Preise des 3001-Kinos: Vollpreis 11 € / Ermäßigt 8 €
(Der Besuch ist unabhängig von der Tagungsteilnahme, Reservierungen bitte über das Kino.)

Donnerstag, 30. Mai 2024: Kino-Abend

Kino 3001, Schanzenstraße 75, 20357 Hamburg (Eintritt: 11 € / erm. 8 €)

19.00 Uhr

Dietmar Dath: „Dokumentieren heißt behaupten“
Keynote / anschließend:
„Immer nur Fahrstuhl ist blöde“ – Infos zum Film
(Fernsehspiel, NDR 1969, Regie: Rolf Busch)

Christian Geissler im Schneideraum des NDR, zusammen mit Hajo Dudda (links) und Lothar Janssen (rechts, Foto: unbekannt)

Freitag, 31. Mai 2024: Vortragsprogramm

Staats- und Uni-Bibl. Carl v. Ossietzky, Vortragsraum, v.-Melle-Park 3 20146 Hamburg (Eintritt: frei)

9.30 Uhr

Detlef Grumbach: Begrüßung
Andreas Stuhlmann: Einleitung

10.00 Uhr

„Zum Umdenken braucht man Gesellschaft“ – Vom Ich zum Wir in Christian Geisslers Filmen der 1960er Jahre

Detlef Grumbach ist freier Publizist und Vorsitzender der Christian-Geissler-Gesellschaft.

10.35 Uhr

Peter Ellenbruch: Paar-Beziehungen in Kino und Fernsehen – „Wilhelmsburger Freitag“ (1964) und „Kopfstand, Madame“ (1966) als Bestandsaufnahme der bundesdeutschen 1960er Jahre.

Peter Ellenbruch ist Filmwissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen.

11.10 Uhr

Diskussion: Christian Geisslers Darstellung von Frauen- und Geschlechterrollen in der Bundesrepublik.

11.30 Uhr

Clemens Böckmann: „Die Frau eines Führers“ (NDR 1979) – Der Dokumentarfilm über Erla Ludin als Dokument der Sprachlosigkeit.

Clemens Böckmann ist freier Schriftsteller und Kulturschaffender.

12.05 Uhr

Diskussion: Christian Geisslers Darstellung von Frauen- und Geschlechterrollen in der Generation der Nazi-Täter – auch in Bezug zu den vorherigen Filmen.

12.30 Uhr

Mittagspause / Mittagessen

14.30 Uhr

Ingo Meyer: Zwischen Kritik, Gebrauchskunst und zeithistorischem Dokument: Was tun mit Geisslers Filmwerk?

Dr. Ingo Meyer ist Literaturwissenschaftler und Privatdozent an der Universität Bielefeld.

15.05 Uhr

Michael Töteberg: Günter Herburger, Christian Geissler und ihr Verhältnis zum neuen deutschen Film.

Michael Töteberg ist freier Publizist und ehem. Leiter der Rowohlt Agentur fürMedienrechte.

15.40 Uhr

Diskussion: Der Schriftsteller Christian Geissler und sein Verhältnis zum Film.

16.00 Uhr

Pause

16.15 Uh

Christoph Classen: Anklage. Christian Geisslers Arbeiten zur NS-Vergangenheit im Fernsehen der BRD der 1960er Jahre.

Dr. Christoph Classen ist Zeithistoriker am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam.

16.50 Uhr

Diskussion: Christian Geissler und das literarische Fernsehspiel

17.00 Uhr

Pause / Abendessen

Freitag, 31. Mai 2024: Kinoabend

Kino 3001, Schanzenstraße 75, 20357 Hamburg (Eintritt: 11 € / erm. 8 €)

19.00 Uhr

„Anfrage“ – Infos zum Film
Fernsehspiel, NDR 1962, Regie: Egon Monk
mit einer Einführung von Christoph Classen

Samstag, 1. Juni 2024: Vortragsprogramm

Staats- und Uni-Bibl. Carl v. Ossietzky, Vortragsraum, v.-Melle-Park 3 20146 Hamburg (Eintritt: frei)

10.00 Uhr

Carsten Probst: Die Ballade vom unerfüllten Leben. Zum Begriff der Fremd- und Selbstbestimmung in den Arbeiter*innenportraits von Chr. Geisslers „Himmelstraße“ (NDR 1975).

Carsten Probst ist Kunsthistoriker und freier Publizist.

10.35 Uhr

Didi Danquart: Die Arbeitsweise des dokumentarischen Werkes von Christian Geissler unter besonderer Berücksichtigung des Filmes „Gezählte Tage“ (1972).

Didi Danquart ist Regisseur und Produzent und hat an verschiedenen (Film-) Hochschulen unterrichtet

11.10 Uhr

Diskussion: Christian Geisslers Dokumentarfilm-Arbeit

11.30 Uhr

Andreas Stuhlmann: „Fortschrittliche Erzieher“  oder „ängstliche Sicherheitsverwahrer“? Vom Scheitern von Reformvollzug und Dokumentarismus – Ein Jahr Knast (1970) ).

Dr. Andreas Stuhlmann ist Medienwissenschaftler und Privatdozent an der Universität Hamburg.

12.05 Uhr

Abschlussdiskussion

12.30 Uhr

Andreas Stuhlmann: Schlusswort
Detlef Grumbach: Verabschiedung

13.00 Uhr

Ende der Konferenz

Die Vorträge dauern insgesamt etwa 35 Minuten und werden begleitet / enthalten Auszüge aus behandelten Filmen von max. 15 Min.

Die Tagung findet statt in Kooperation mit der Universität Hamburg, dem Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt, Dortmund und der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg. Sie wird gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, die Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) aus Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.

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